Buch - Höllenritt

Der ehemalige Vizepräsident des deutschen Chapters der Hells Angels, Ulrich Detrois, hat ein Buch über die Praktiken des Clubs geschrieben. "Das ist ein Todesurteil", sagt er.

Mein Name ist Bad Boy Uli. Ich war Vizepräsident des gefährlichsten Motorradclubs der Welt. Lassen Sie mich Ihnen meine Lebensgeschichte erzählen..." Heute ist der 55-jährige Ulrich Detrois das erste hochrangige E-Mitglied der Hells Angels, das sich traut, ein Buch über die berüchtigte Biker-Gang zu schreiben. - Und er ist noch am Leben.

"Hell's Ride" ist seine kürzlich veröffentlichte Biografie, in der er seine Geschichte erzählt. Eine brutale Geschichte: Er schnitt seinen Feinden die Ohren ab, wurde mehrmals erschossen und mit ihnen verglichen. Narben von den Übergriffen an mehreren Stellen.

Diese Welt war voll von Drogen, Sex, Waffen und Gewalt.

Er wurde 1958 in Kassel geboren, wo er mit seinen Eltern und seiner Schwester aufwuchs. Sein Vater war ein leitender Angestellter, seine Mutter arbeitete im öffentlichen Dienst. Nach der Grundschule absolvierte er eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker. "Aber ich wollte Geld haben, viel Geld..."

Nach seinem Militärdienst arbeitete er in einem Geschäft, wurde aber schließlich Türsteher in einem Nachtclub und Schuldeneintreiber. "Ich habe das Geldproblem gelöst." Da Drogen in dieser Gegend sehr beliebt sind, wurde ich einer der Verteiler..." Dies brachte ihm bald 14 Monate Gefängnis ein.

1995 gründete er das Chapter "Bones MC" des Clubs, das 1999 in den Hells Angels aufging. Gewaltexzesse, Partys, Frauen - all das wirkte in einer einzigen Welt zusammen. "Ich hatte viel Zeit, viel Geld ... Ich habe es genossen."

Nach Intrigen seiner eigenen Brüder wurde er nach acht Jahren als Vizepräsident abgesetzt und schließlich aus dem Verein ausgeschlossen. Nachdem er seine Schwester bedroht hatte, beschloss er, zur Polizei zu gehen, wo er bald darauf in das so genannte Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde. Dann kam die Ernüchterung.